Blutuntersuchungen aus 2019 müssen neu bewertet werden

Prof. Kraus von der RWTH Aachen stellte den Mechernicher Bürgern am 2. September 2019 eine Studie zur Bleibelastung in der Region Mechernich  vor.

Auf freiwilliger Basis wurde von 506 Bürgern das Vollblut auf seinen Bleigehalt untersucht. Auch 32 Kinder hatten an der Untersuchung teilgenommen. Prof. Kraus machte deutlich, dass die Ergebnisse nicht repräsentativ waren und lediglich zur Orientierung dienten. 

Nur vier Wochen später, am 30. September 2019 wurden die Referenzwerte vom Umweltbundesamt abgesenkt, was zur Folge hat, dass eine Neubewertung der Mechernicher Studie notwendig ist:

Zitat Umweltbundesamt: „[…] Die aktuellen Werte führen dazu, dass die Auswertung der Screening-Studie diesbezüglich überarbeitet werden muss und diese Ergebnisse dann auch in die Gesamtbewertung einfließen müssen.“

Die aktuellen Referenzwerte [2019] für Blei im Vollblut lauten:

Kinder (Mädchen 3 – 17 Jahre, Jungen 11 – 17 Jahre)15 Mikrogramm/ l
Kinder (Jungen 3 – 10 Jahre)20 Mikrogramm/ l
Frauen (18 – 69 Jahre)30 Mikrogramm/ l
Männer (18 – 69 Jahre)40 Mikrogramm/ l

Wir haben die neuen Referenzwerte einmal eingetragen:

Es liegen also 5 bis 9 Kinder (je nach Geschlechterverteilung) beziehungsweise 15 – 28% der getesteten Kinder über dem aktuellen gesetzlichen Referenzwert.

Eine Neubewertung des Screenings von 2019 ist also erforderlich.

Quellen:

Referenzwerte des Umweltbundesamtes vom 30.09.2019

Beurteilungswerte der Kommission Human-Biomonitoring

Ergebnisse des Blutscreenings vom 02.09.2019

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