Hingeschaut: Die CDU Mechernich und die Wahrheit

 

Mit der letzten Ausgabe des Bürgerbriefes flatterte auch ein Einleger mit Wahlwerbung der CDU Mechernich (Ausgabe 1 – Juni 2020) ins Haus.
Schnell überflogen wundert man sich doch sehr, welche „Errungenschaften“ die CDU sich alleine auf die Fahnen schreibt. Geschenkt. Unsere Bürger werden dies schnell durchschauen.

Ein Absatz ist uns besonders in Auge gesprungen:
„Gewerbegebiete: … Alleine durch die Ansiedlung der Firmen Schönmackers und Hochwald entstehen insgesamt rund 500 neue Arbeitsplätze.“

Ist das wirklich so?

Auf der Homepage der Firma Schönmackers findet sich folgender Absatz:
„Zum Jahreswechsel 2017 wurde der neue Standort in Mechernich auf rund 30.000 Quadratmetern Fläche eröffnet. Hier bündelt Schönmackers die Aktivitäten der drei bisher im Kreis Euskirchen angesiedelten Betriebe Blankenheim, Euskirchen und Monschau, mithin ein weiterer Schritt zu nachhaltigem Handeln.“

Das heißt, dass die Betriebe in Euskirchen, Monschau und Blankenheim geschlossen wurden und die Arbeit nun im Mechernich gemacht wird. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der Mitarbeiter aus den drei Standorten nun nach Mechernich pendeln. Neue Arbeitsplätze sind sicher kaum entstanden. Pendeln als Schritt nachhaltigen und umweltbewussten Handelns? Wohl kaum.

Das gleiche Szenario zeichnet sich nun auch bei Hochwald ab. Der bisherige Standort in Erftstadt wird bald geschlossen und die Mitarbeiter werden nach Obergartzem pendeln. Von wesentlichem Zuwachs an neuen Arbeitsplätzen, wie jetzt von der CDU Mechernich behauptet, keine Spur!
Presseberichten zufolge, müssen wir von etwa 10-15 neuen Arbeitsplätzen bei Hochwald ausgehen!

Am 6. Februar diesen Jahres fand im Dorfgemeinschaftsraum Firmenich-Obergartzem eine Bürgerversammlung statt. In dieser wurde Bürgermeister Schick auf die „250 neuen Arbeitsplätze bei Hochwald“ angesprochen. Schick sagte, dass man dies „eher perspektivisch sehen müsse“ (Anmerkung: also in 10 oder 20 Jahren?). Das schallende Gelächter der Bürger war unvermeidlich.

Übrigens zahlen die Pendler weiterhin ihre Steuern dort wo sie wohnen (15% der Lohn- und Einkommensteuer erhalten die Kommunen). Auch hier geht Mechernich leer aus.

Was bleibt für Mechernich ist die geringe Gewerbesteuer, erkauft mit Flächenverbrauch und Lärm- und Verkehrsbelastung für die Bürger!

Fazit: Im Grunde merkt der Bürger recht schnell, wenn man es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt.

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