„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ (Albert Einstein)

Die Schäden des verheerenden Starkregens entlang Rot-, Blei- und Veybach waren immens und viele Orte im Stadtgebiet schwer betroffen. Noch lange werden Privatleute wie Unternehmen mit den Reparaturen an ihren Immobilien beschäftigt sein.

Da könnte man erwarten, dass Politik und Verwaltung alles unternehmen, um in Zukunft Schaden von den Menschen abzuwenden.

Jedoch die erste Ratssitzung nach der Katastrophe ließ ebenso staunen wie auch die eine Woche später stattfindende Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. So wurde im Rat nach einem ausführlichen Vortrag über den Sachstand nach dem Hochwasser gleich mal über die Erweiterung von Gewerbegebiet nachgedacht.

Oder auch erstaunlich: Der Ausschuss, der mit einem Vortrag zum Klimawandelanpassungskonzept beginnt. Man erklärte, welche Maßnahmen es gibt so z.B. die Aktion “Wanderbaumallee”, bei der klimaangepasste Bäume in Kübeln temporär an kaum begrünte Straßen gestellt werden. AnwohnerInnen sollen so die Vorzüge einer grüneren Straße erleben und mehr Bäume und Grünflächen im Ortsbild zum Bürgeranliegen zu machen.

Und was machen die “mehrheitsführenden Parteien” und Verwaltung? Sie beschließen nur wenige Tagesordnungspunkte später, dass in Kommern-Süd, entlang der Hauptstraße im vorderen Bereich, nahezu alle Bäume für Parktaschen gefällt werden. Dass andere Möglichkeiten bestünden, ohne dass nur ein Baum fallen muss, wird schlichtweg ignoriert.

Oder im selben Ausschuss die Vorstellung eines Neubaugebietes: Klimaneutral mit Dachbegrünung, Solar, Wärmepumpe und Vogelhäuschen. Allerdings umrahmt von einem Hochwasserbecken und einem eingerohrten Bach sowie in direkter Nachbarschaft zu den Häusern in Antweiler, die am 14.07. stark betroffen waren. Selbst der Fachmann des Erftverbandes, den wir fragten, ob er dort bauen würde, suchte sichtbar verzweifelt nach Worten, um dann aber deutlich zu machen, dass er dort wo Gewässer verrohrt wurden nicht bauen würde.

Nach Katastrophen, wie die gerade erst erlebte, ist die Frage nach dem “was lernen wir daraus” naheliegend.

Die Antwort von führender Politik und Verwaltung wurde durch das Abstimmungsergebnis in Rat und Ausschuss klar gegeben: Nichts.

2 Kommentare

  1. Claudia Backes

    Ich bin immer wieder fassungslos was so alles geplant wird.Auf Kosten von Natur,Tieren und Menschen die das alles NICHT wollen…..WIR geben das Erbe an unsere Kinder und Kindeskinder weiter…Die machen aber meist gerade noch Party…

    • Gerd Altmeier

      Die Mehrheit der Mechernicher Bürger möchte diese Politik, denn so haben sie anlässlich der Kommunalwahl 2020 entschieden. Wer eine andere Politik möchte muss anders wählen.

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